Die Preise für asiatische Module bleiben bei leichten monatlichen Schwankungen insgesamt weiterhin stabil, wohingegen europäische Produkte seit Mai einem kontinuierlichen, wenn auch langsamen Preisverfall unterliegen.
Im August wird sich der durchschnittliche Watt-peak-Preis für in China produzierte Solarmodule dann erstmals in der jüngeren Photovoltaik-Geschichte an den Wert für in Europa produzierte Solarmodule angleichen – angesichts der Tatsache, dass auf dem Weltmarkt weit niedrigere Preise möglich sind, ein fragwürdiger Moment und für viele Akteure sicherlich kein Grund zum Feiern.
Nach wie vor fragt man sich, wie bei den aktuellen Modulpreisen und Vergütungssätzen wirtschaftliche Groß- bzw. Freiflächenanlagen zu realisieren sind. So setzen dann auch viele EPC darauf, ein wenig vom Ausschreibungs-Kuchen in Deutschland abzubekommen - unlängst ist die 2. Ausschreibungsrunde geschlossen worden – und gehen damit nicht unwesentliche Risiken ein. Die Chancen stehen für die meisten von ihnen jedoch schlecht. Der Kuchen ist nämlich so klein (nur 150 MWp werden jeweils ausgeschrieben), dass zwei Drittel der Teilnehmer leer ausgehen werden. Erst nach Auswertung durch die Bundesnetzagentur wird sich zeigen, ob Gebote deutlich über den aktuellen Vergütungssätzen den Zuschlag bekommen und ob dieses Mal neue Akteure dabei sind oder wieder die gleichen Firmen, wie bereits in der ersten Runde, das Rennen gemacht haben.
Seit Beginn der Ferienzeit Mitte Juli scheint das Interesse an PV auch im Kleinanlagensektor weiter abgeflaut zu sein. Zudem erlauben die hohen Sommertemperaturen kaum einen längeren Aufenthalt im Freien, was den mitteleuropäischen Installateuren zusätzlich zu schaffen macht. Aber auch die Photovoltaikanlagen selbst geraten an ihre Grenzen – sowohl Wechselrichter, als auch kristalline Module arbeiten aufgrund der hohen Außentemperaturen mit vermindertem Wirkungsgrad. Es fehlt wieder einmal an technischen Entwicklungen, um sowohl bei Schwachlicht als auch bei hohen Außentemperaturen einen besseren Solarertrag erzielen zu können. Dünnschichtmodule sind unter solchen Bedingungen bekanntlich im Vorteil, wurden jedoch wieder in eine Nische gedrängt. Aktuell gibt es kaum noch käufliche Produkte im Markt, geschweige denn bahnbrechende Neuentwicklungen.
Vielversprechend sind allenfalls die neuesten Wirkungsgradankündigungen bei kommerziell gefertigten CIGS-Modulen, die im Bereich 20 bis 22% liegen. Schuldig bleiben uns die beteiligten Modulhersteller allerdings noch die Beantwortung der Frage, ob diese Technologie durch Skalierungseffekte tatsächlich kosteneffizienter werden kann, als kristallines Silizium. Dieses nimmt man den Entwicklern von OPV (Organischer Photovoltaik) schon eher ab, da hier weder seltene Elemente, noch aufwendige Fertigungsverfahren im Spiel sind. Die aktiven Schichten werden einfach auf geeignete Trägersubstanzen gedruckt, zum Beispiel auf transparente Folien oder Glasscheiben. Auch hier werden mittlerweile respektable Wirkungsgrade erzielt – bis zu 12%. Hervorzuheben ist dabei die Dresdner Firma Heliatek, die unlängst vom Weltwirtschaftsforum als Technologie-Pionier 2015 ausgezeichnet wurde. Deren ultraleichte solaraktive Folie könnte vor allem dem Bereich der gebäudeintegrierten Photovoltaik zum Durchbruch verhelfen.