Rückblickend war es ein vergleichsweise ruhiges Jahr, die allgemeine Preisentwicklung betreffend. Kannten 2012 die Preise noch über alle Technologien hinweg nur eine Richtung, nämlich nach unten, blieben sie 2013 über das ganze Jahr recht stabil, haben sich dabei sogar aneinander angenähert.
Betrachtet man die Preisentwicklung kristalliner Module im europäischen Spotmarkt, so fällt auf, dass sich der Abwärtstrend japanischer und deutscher Erzeugnisse im vergangenen Monat verlangsamt hat, aber noch nicht gestoppt werden konnte. Sogar die Preise für Module aus China haben nochmals nachgegeben. Allein die Preise für Importe aus Südostasien haben sich im November stabilisiert mit einem leichten Aufwärtstrend in Richtung Dezember. Der Grund für diese Entwicklung ist in den für das Jahr 2013 weitestgehend erschöpften Importkontingenten zu suchen, bei gleichzeitigem Abverkauf der immer noch reichlich existierenden Lagerware aus China zu ermäßigten Konditionen.
Rückblickend war es ein vergleichsweise ruhiges Jahr, die allgemeine Preisentwicklung betreffend. Kannten 2012 die Preise noch über alle Technologien hinweg nur eine Richtung, nämlich nach unten, blieben sie 2013 über das ganze Jahr recht stabil, haben sich dabei sogar aneinander angenähert. Chinesische und südostasiatische Module liegen preislich momentan nur noch 18-25% unter denen aus Japan und Deutschland/Europa. Das ist moderat, verglichen mit dem bisher größten Preisunterschied im Januar 2013, wo Chinas Modulpreise mehr als 36% unter denen japanischer Erzeugnisse lagen. Seitdem hat sich aber der japanische Markt etwas abgekühlt, was wieder mehr japanische und koreanische Ware nach Europa spülte und damit die Preise hat sinken lassen.
Über das Gesamtjahr hinweg haben denn auch Module aus Japan und Korea mit knapp unter 15% die größte Anpassung nach unten hinter sich, während bei deutschen Modulen mit minus 10% und bei China-Modulen mit plus 7,5% deutlich geringere Veränderung zu verzeichnen waren. Im Jahr 2012 fielen die Preise von Januar bis Dezember im Durchschnitt noch um 30%, in den Jahren davor sogar noch dramatischer. Diese Dynamik ist auch in Zukunft nicht mehr zu erwarten.
Der Photovoltaikmarkt war 2013 gekennzeichnet von Einschnitten bei der Einspeisevergütung bzw. Förderung in vielen Europäischen Ländern. Die Politik versuchte damit dem teilweise ungebremsten Ausbau der Photovoltaik zum ernst zu nehmenden Bestandteil der Energieversorgung entgegenzuwirken, um damit eine vermeintlich drohende Netzinstabilität, sowie eine finanzielle Überbelastung der Allgemeinheit zu verhindern. Die Wirtschaftlichkeit vieler bereits geplanter Projekte wurde dadurch in Frage gestellt, der Markt brach in vielen Regionen schrittweise zusammen.
Weiterhin erlebte die Branche eine anhaltende Konsolidierungsphase – viele augenscheinlich gesunde Unternehmen strauchelten oder mussten ganz aufgeben. Im besten Falle gelang noch ein geordnetes Insolvenzverfahren in Eigenregie, bzw. man beantragte ein sogenanntes „Schutzschirmverfahren“ – eine Insolvenz „light“ sozusagen. Nicht immer kam dann ein rettender Investor aus Fernost; auf einige der bekannten Namen und Marken wird man wohl dauerhaft verzichten müssen.
Seit Ende 2012 beschäftigte die weltweite Photovoltaikbranche zudem ein Anti-Dumping- und Anti-Subventions-Feldzug zunächst einiger weniger Akteure, ausgehend von den USA, gegen die drohende (Markt-)Übermacht chinesischer Modul- und Zellhersteller. Dem Sonnenkönig schlossen sich immer mehr ums Überleben kämpfende, vorwiegend europäische Unternehmen an, was in einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof und in einer umfassenden Untersuchung der EU-Kommission gipfelte. Das Ergebnis ist bekannt – der zuständige EU-Kommissar einigte sich mit dem Gros der chinesischen Hersteller letztlich auf Mindestpreise und maximale Einfuhrmengen, auch „Undertaking“ genannt.
Profiteure der Handelsstreitigkeiten waren jedoch nicht unbedingt die europäischen Produzenten, für die eine solche Unterstützung häufig viel zu spät kam, sondern die kleineren, bisher bedeutungslosen Modul- und Zellschmieden aus dem restlichen asiatischen Raum. Gerade in Europa erlebten diese im letzten Quartal des ablaufenden Jahres einen Nachfragesprung und damit einen Boom, der nur mit dem Eintritt chinesischer Hersteller in den deutschen und spanischen Markt in den Jahren 2006/2007 vergleichbar ist.
Was aber wird das vor uns liegende Jahr bringen? Das vorhersehen zu können, dafür würden sicherlich viele Wirtschaftsbosse ihr halbes (überschuldetes) Unternehmen hergeben. Nun, wir werden sicherlich – wie alle Jahre wieder – viele Überraschungen und Enttäuschungen erleben, Steine aus dem Weg räumen müssen und schließlich doch erfolgreich über die Runden gekommen sein. Manche behaupten, es wird das Jahr der intelligenten Energieverteilungsnetze mit Speichern und Lastmanagement. Andere schwören auf die Eigennutzung der erzeugten regenerativen Energie auch im industriellen Maßstab – also die Unabhängigkeit von öffentlichen Stromnetzen.
Der Markt würde sich weltweit erholen, meinen Andere, schneller und nachhaltiger wachsen als je zuvor – das aktuelle Preisniveau dürfte diese Entwicklung begünstigen. Einige Analysten sehen China an der Spitze des weltweiten Photovoltaikzubaus, andere Nord- und Südamerika. Aller Voraussicht nach werden zumindest Deutschland und Italien nicht mehr der Nabel der Solarwelt sein und auch in Japan hat sich der Zubau bereits verlangsamt.
Die Konsolidierung – eine elegante Umschreibung für Unternehmensfusionen und Firmensterben - bei Herstellern, aber vor allem auch bei Großhändlern und Projektierern in Europa wird wohl auch 2014 anhalten. Weitere große Namen werden verschwinden, aber es werden auch immer wieder neue Sterne am Himmel auftauchen. Solarworld wird die Solarsparte von Bosch kaufen – oder wird es doch umgekehrt sein? Lassen wir uns doch einfach überraschen!