Die Preise für Solarmodule sind auch im Dezember weiterhin gefallen. Durch die Bemühungen, die Lagerbestände vor dem Jahreswechsel möglichst gering zu halten oder komplett zu räumen, waren viele Händler zu starken Preisnachlässen bereit. Dies hat sich vor allem bei Modulen von Tier-2- und Tier-3-Herstellern bemerkbar gemacht. Bei der Nachfrage konnte man erkennen, dass von vielen Kunden gezielt einige wenige Tier-1-Hersteller nachgefragt wurden und sie auch bereit waren, für diese Produkte einen Aufpreis hinzunehmen. Zahlreiche Händler vermieden es nach den hohen Lagerbeständen im ersten Halbjahr, zum Jahresende hin neue Bestände aufzubauen. Dies führte dazu, dass einige Modultypen der gefragtesten Hersteller entweder gar nicht mehr oder nur noch zu erhöhten Preisen verfügbar waren. Somit fiel der Preisverfall auch etwas moderater aus.
Bei den hohen Produktionskapazitäten ist kurz- und mittelfristig allerdings nicht mit einer weiteren Verknappung des Angebotes zu rechnen. Lediglich in weiteren Ausnahmefällen, wie zum Beispiel bei der nur sehr knapp angekündigten Kürzung in Großbritannien, oder kurz vor starken Kürzungen wie in Deutschland im Dezember 2011 könnten vereinzelte Engpässe bei einigen Modultypen auftreten.
Über das gesamte Jahr gesehen, gaben die Preise für kristalline Module aus China am meisten nach. Bei einem Preisrückgang von 45 % wurde ein Preisniveau erreicht, das zu Jahresbeginn noch von niemandem in der Branche auch nur annähernd für möglich gehalten worden wäre. Angetrieben durch die Preisreduktionen der chinesischen Hersteller, mussten auch die übrigen Hersteller nachziehen, so dass in allen Kategorien der Preisindex um 32,5 % bis 45 % nachgegeben hat.