Wie bereits im März gab es erneut lediglich einen moderaten Preisrückgang bei den Aprilwerten unseres Preisindex. Wieder machten kristalline Module einen Großteil der Aktivität aus. Wegen der anhaltend geringen Verfügbarkeit von Modulen der chinesischen Tier-1-Hersteller auf dem Spotmarkt nahm der Anteil von Tier-2-Herstellern in der Kategorie „Kristallin China" wie auch schon im März weiter zu. Dünnschichtmodule hingegen wurden nur noch sehr selten angefragt.
Drei Jahre nach Einführung unseres Preisindex sind nun die Durchschnittswerte in allen Kategorien unter die 1,00 €/Wp-Marke gefallen. Je nach Abnahmemenge, Hersteller und Effizienz der Module wurden dabei jedoch auch in den Kategorien "Kristallin Deutschland" und „Kristallin Japan" bereits vereinzelt Preise von unter 0,90 €/Wp verzeichnet. Bei den kristallinen Modulen war der größte Preisrückgang mit 4,1 % erneut in der Kategorie „Kristallin China" zu beobachten. Die Preise für chinesische Tier-2-Hersteller gingen dabei wieder stärker zurück als für Tier-1-Hersteller. Für größere Abnahmemengen waren in dieser Kategorie sogar in manchen Fällen Preise von unter 0,60 €/Wp möglich.
In den Kategorien für Dünnschichtmodule ging der Wert für „Dünnschicht a-Si/µ-Si" mit 4,2 % am meisten zurück. Dies ist jedoch eher auf den stärkeren Anteil von taiwanesischen und chinesischen Herstellern zurückzuführen als auf die Preisänderungen selbst. Nach den etwas stärkeren Preisrückgängen im Februar und März gab es im April keine Veränderung in der Kategorie „Dünnschicht CdS/CdTe", bei gleichzeitig sehr niedriger Nachfrage. Auch bei Modulen in der Kategorie „Dünnschicht a-Si" war die Nachfrage sehr gering, und nach einem März ohne größere Preisveränderung ist der Wert im April nur um 1,8 % zurückgegangen.
Wie erwartet entspannte sich die Situation im deutschen PV-Markt nach der Verabschiedung der EEG-Novelle und der Einführung einer angemessenen Übergangsfrist bis Ende Juni bzw. Ende September. Unternehmen in den Distributionskanälen gaben wieder vermehrt Bestellungen bei Herstellern auf, die Nachfrage konzentrierte sich nicht mehr so stark auf sofort verfügbare Lagerware, Lieferzeiten von einigen Wochen wurden auf Käuferseite wieder akzeptiert. Aufgrund der vielen Projekte, die bereits geplant und baufertig sind und bei denen bereits vor dem 24. Februar ein Antrag auf Netzanschluss gestellt wurde, besteht weiterhin eine konstante Nachfrage im Markt. Dabei gibt die Übergangsfrist Käufern ausreichend Zeit, die Beschaffung der Module besser zu planen und auch Kontingente, die erst noch in europäischen Häfen eintreffen werden, zu berücksichtigen. Dies ermöglicht den Distributionsunternehmen, die aus Asien ankommende Ware meistens bereits schon vor Ankunft zu verkaufen. Diese Situation führte dazu, dass die Lagerbestände auch im April sehr niedrig waren. Mindestens bis Ende Juni ist nicht damit zu rechnen, dass die Lagerbestände in den Distributionskanälen nennenswert zunehmen werden. Damit einhergehend erwarten wir, dass der Preisrückgang auch im Mai weiterhin moderat ausfallen wird.