Marktkommentar

Titelbild Marktkommentar und Preisindex

MARKTKOMMENTAR: Preisentwicklung von Solarmodulen

Hier finden Sie die komplette Sammlung aller Artikel zur Preisentwicklung von Solarmodulen sowie Kommentaren zur PV-Marktentwicklung, die ebenso in Fachzeitschriften wie zum Beispiel dem pv magazine oder der photovoltaik sowie auf Online-Plattformen wie dem Solarserver oder EUWID Energie veröffentlicht werden.

Die Überwachung der Preisentwicklung von Solarmodulen ist von entscheidender Bedeutung für Investoren, Hersteller und andere Akteure in der Solarenergiebranche. Ein fundiertes Verständnis der Markttrends ermöglicht es, Chancen optimal zu nutzen und richtungsweisende Entscheidungen zu treffen.

Als eine Möglichkeit, über die PV-Preisentwicklung und andere wichtige Trends informiert zu bleiben, bietet der pvXchange Solarshop einen monatlichen Marktbericht an. Dieser Bericht liefert regelmäßig aktualisierte Informationen und Analysen, um den Lesern ein umfassendes Bild des Solarmarktes zu vermitteln und sie bei ihren Entscheidungen zu unterstützen. Zusätzliche Informationen über die Entwicklung des PV-Marktes erhalten Sie zudem in unserem Photovoltaik-Preisindex.

Bild Martin Schachinger

PV-Experte Dipl.-Ing. Martin Schachinger

Managing Partner | Business Development

Gründer und Geschäftsführer Martin Schachinger beschäftigt sich seit bald 30 Jahren mit Photovoltaik. Seit 2008 erhebt er regelmäßig Modulpreise und schreibt Marktkommentare, die ihn zu einem gefragten Experten in der internationalen Solarbranche gemacht haben.


18.10.2024

Aktuell ist es um die Photovoltaik-Branche nicht gut bestellt - die Firmeninsolvenzen häufen sich und folgen einem Trend, der branchenübergreifend in ganz Deutschland zu beobachten ist. Die Zahl der Pleiten erreichte laut der Deutschen Wirtschaftsnachrichten im 3. Quartal 2024 eine traurige Höchstmarke, wie sie seit 2010 nicht mehr zu beobachten war. Die Gründe dafür will ich im Folgenden beleuchten. Markus Söder und die CSU würden sagen: Die Grünen sind schuld! Aber so einfach ist es nicht. Vielmehr sind es viele selbst verschuldete Probleme, welche die Unternehmen scheitern lassen - und nicht zuletzt der anhaltende Preisverfall.

23.09.2024

Erneut sind die Modulpreise leicht gesunken, auch wenn das auf Basis des seit längerem existierenden Preisniveaus unterhalb der Produktionskosten kaum noch vorstellbar ist. Zu erklären ist das nur mit anhaltenden Sonderverkaufsaktionen zur Lagerbereinigung bei Händlern und Herstellern. Das Quartalsende steht vor der Tür und damit die Veröffentlichung von Zahlen bei den börsennotierten Unternehmen. Diese sollen möglichst positiv ausfallen und da macht sich zu viel Lagerware nicht so gut, insbesondere wenn diese laufend abgewertet werden muss. Leider ist die Nachfrage noch nicht derart angezogen, wie erhofft. Es bleibt den Anbietern also nur der Versuch, ihre Kunden mit weiteren Rabattaktionen zum Kauf zu bewegen.

27.08.2024

Der Patient ist in diesem Fall der Photovoltaik-Markt, aus dem wir in den letzten Wochen sehr unterschiedliche, teilweise gegenläufige Signale empfangen. Einerseits erleben wir aufgrund des abklingenden Sommerlochs eine gewisse Aufbruchstimmung nach dem Motto: es muss doch langsam wieder besser werden! - andererseits häufen sich Negativmeldungen zu Firmenpleiten. Alle paar Tage erreicht einen die Nachricht, dass sich wieder ein bekannter oder weniger bekannter Player aus dem Markt verabschiedet hat oder zumindest unter Verwaltung des Insolvenzgerichts gestellt wird - ein Versagen der Vitalfunktionen, um es im Medizinjargon zu formulieren. Auch bei den Herstellern herrscht ein akutes Unwohlsein ob der anhaltenden Nachfrageflaute und dem damit verbundenen Preiseinbruch. Auf der anderen Seite werden zumindest für Deutschland in den letzten Monaten durchaus respektable Zubauzahlen gemeldet, die so gar nicht die akuten Probleme im Markt widerspiegeln.

26.07.2024

Die Modulpreise haben sich in diesem Monat erneut seitwärts beziehungsweise leicht nach unten bewegt und eine Änderung dieses Trends ist nach wie vor nicht in Sicht. Die Nachfrage im Kleinanlagensegment, aber auch im gewerblichen Bereich, hinkt den Erwartungen weiter hinterher und ist auf einem Tiefstand, wie wir ihn seit Ende letzten Jahres nicht mehr gesehen haben. Gerade zur beginnenden Ferienzeit dürften sich Installateure somit auf einen ruhigen Sommer gefasst machen und überlegen, wie sie ihr Personal ausgelastet bekommen. Sollten keine kurzfristig realisierbaren Aufträge in der Pipeline sein, müssen sie sich zwangsläufig mit neuen Geschäftsmodellen auseinandersetzen.

27.06.2024

Ganz Europa ist im EM-Fieber, das merkte man auch auf der Smarter E in München, innerhalb der Photovoltaik-Branche immer noch besser bekannt als intersolar, die nun ein Teil der Gesamtkonzeption darstellt. Dieser Ausstellungsbereich für alle Anbieter von Solartechnologien belegte dann mit 10 Hallen aber auch den größten Teil des insgesamt 18 Hallen fassenden ausgebuchten Messegeländes in München Riem. Insgesamt wird die Veranstaltung als die größte und umfangreichste Solarmesse dieser Reihe bezeichnet, die es bislang gegeben hat.

24.05.2024

In diesem Monat hat sich bei den ohnehin schon preiswerten Modulen der unteren Leistungsklassen nicht mehr so viel getan, dass es bei den gerundeten Zahlen im Preisindex bemerkbar geworden wäre. Allerdings gab es bei den hocheffizienten Modulen ab 22 Prozent Wirkungsgrad eine deutliche Preisanpassung. Die Preise dieser, nun überwiegend mit N-Typ-/ TOPCon-Zellen ausgestatteten und in Doppelglas-Ausführung gelieferten Module gleichen sich zunehmend an die der Mainstream-Module an. Ausreißer nach oben gibt es dort nur bei einigen Typen mit IBC- oder HJT-Technologie, die hier aber noch nicht separat betrachtet werden. Offenbar sind Produktionsmengen in China für N-Typ-Zellen und -Module mittlerweile hochgefahren - vielleicht macht sich aber auch schon die neue Zollsituation in den USA bemerkbar.

29.04.2024

Immer mehr Hersteller von Solarmodulen drohen, ihre Produktionen aufgrund der anhaltenden Niedrigpreisphase in Europa stillzulegen. Einige wollen aufgeben, andere in die USA abwandern, wo vermeintlich bessere Markt- und Förderbedingungen herrschen. Ganz falsch ist das nicht, denn die aktuellen Modulpreise in Europa bilden keine gesunde, industriefreundliche Marktlage ab. Im Gegenteil - das Preisniveau wird noch immer dominiert von Not- und Lagerräumungsverkäufen in großem Stil.

21.03.2024

Entgegen aller, oder zumindest meiner Erwartungen sind die Modulpreise in diesem Monat abermals gefallen. Das lässt sich vielleicht für die Klasse "Mainstream" noch mit weiterhin hohen Lagerbeständen im Bereich der PERC-Module erklären, die aufgrund der noch nicht erschöpfenden Nachfrage zu Jahresanfang weiterhin existieren und dringend abgebaut werden müssen. Bei der Klasse "High Efficiency", die im Wesentlichen Produkte mit TOPCon-, HJT- oder IBC-Zellen beinhaltet, ist ein weiterer Preisverfall damit aber nicht zu argumentieren.

29.02.2024

Parteiübergreifende Diskussionen und dadurch verursachte Unsicherheiten über die zukünftige Entwicklung beziehungsweise politische Unterstützung belasten die europäische Photovoltaikbranche nach wie vor. Anders als zum Beispiel in Spanien und Polen scheint das aber in Deutschland nicht unbedingt den Ausbau der Erzeugungskapazität zu bremsen. Nach einem bereits erfolgreichen Jahr 2023 beginnt das neue Jahr mit vielversprechenden Zahlen. Im Januar wurden schon wieder mehr als ein Gigawatt Photovoltaik neu installiert und auch im Februar geht der Zubau ungebremst weiter. Dies lässt sich zumindest aus den Verkaufszahlen der Hersteller und Großhändler ableiten.

22.01.2024

Die Modulpreise sind über alle Technologieklassen hin zum Jahreswechsel abermals leicht nach unten korrigiert worden. Dies geschah vermutlich zum letzten Mal auf längere Sicht und betrifft ausschließlich Lagerware, die sich bereits in Europa befindet. Photovoltaik-Module, die erst verschifft werden müssen oder sich noch auf dem Seeweg befinden, werden von vielen Lieferanten bereits zu um ein bis zwei Eurocent pro Wattpeak erhöhten Preisen angeboten.

28.12.2023

Er ist schon eine verlockende Perspektive, der Neuaufbau einer kompletten Wertschöpfungskette für fair gehandelte Solarmodule in Europa. Es werden zahlreiche lokale Arbeitsplätze entstehen, wir Europäer behaupten unsere technologische Führerschaft und werden unabhängig von Importen aus Regionen der Welt, deren Wertekanon wir nicht verstehen, geschweige denn unterstützen wollen. Leider wird es wohl auf absehbare Zeit ein nicht erfüllbarer Traum bleiben, ein vom Weihnachtsmann in diesem Jahr leider wieder nicht beachteter Wunsch auf dem Zettel.

20.11.2023

Noch immer spielen die Modulpreise verrückt - mit normalen Marktmechanismen hat das allerdings kaum noch etwas zu tun. Nachdem es im vergangenen Monat schon danach aussah, dass sich die Abwärtsspirale der Preise verlangsamt, hat sie wieder Fahrt aufgenommen. Offenbar war es noch kein Trend, sondern nur eine kurze Verschnaufpause. Wieder haben die Preise in nur einem Monat um teilweise zweistellige Prozentwerte nachgegeben, was als historisch bezeichnet werden kann. Noch nie in der Geschichte der Photovoltaik, also seit Beginn moderner Aufzeichnungen, sind Modulpreise in so kurzer Zeit so stark gefallen und haben ein so niedriges Niveau erreicht. Doch ein Ende ist noch nicht absehbar, die Gründe dafür folgen. Es lassen sich hier durchaus Parallelen zum Temperaturanstieg in der Erdatmosphäre und den dabei verzeichneten Rekorden ziehen, allerdings lässt sich die Fehlentwicklung bei den Modulpreisen viel leichter stoppen und sogar umkehren.