Marktanalyse April 2012 - Preise stabil

Preise stabil

Auch im März sind die Preise bis auf die Kategorie „Dünnschicht a-Si" weiter gefallen. Allerdings fiel der Preisrückgang, verglichen mit den letzten Monaten, diesmal sehr viel moderater aus. Die Aktivität auf unserer Plattform verschob sich weiterhin stärker in Richtung kristalline Module, für Dünnschichtmodule nahm sie im Vergleich zum Vorjahr signifikant ab. Die größte Preisbewegung war bei chinesischen Tier-2-Herstellern zu beobachten, was dazu führte, dass wir für März in der „Kristallin China" Kategorie einen Rückgang um knapp 4 % hatten. Die Preise für chinesische Tier-1-Hersteller hingegen zeigten wenig Bewegung und blieben, vor allem wegen der sehr geringen Verfügbarkeit in europäischen Lagern, weiterhin stabil. Somit vergrößerte sich auch der Preisunterschied zu chinesischen Tier-2-Herstellern und wir konnten beobachten, dass auf Käuferseite selbst Preisaufschläge von mehr als 20 % akzeptiert wurden.

Somit hat sich auch der bereits im Februar abzeichnende Trend bestätigt, dass die starke Abwärtsbewegung der Modulpreise nun spürbar abgebremst wurde. Noch in der zweiten Jahreshälfte von 2011 befanden sich die Modulpreise im freien Fall und unser Preisbarometer verzeichnete sogar Preisrückgänge von monatlich über 8 %. Für die nächsten Monate ist nicht mehr mit derartigen Preisrückgängen zu rechnen.

Als mit Abstand größter Nachfragemarkt dominierte die Entwicklung in Deutschland die globale Preisbewegung im März. Die seit Januar andauernde Diskussion um eine erneute Änderung des EEGs (Erneuerbare-Energien-Gesetz) in Deutschland setzte sich auch im März fort. Die anfangs für den 9. März angekündigte Kürzung der Vergütungen wurde wie erwartet auf den 1. April verschoben. Dies führte dazu, dass sich die Nachfrage sehr stark auf sofort verfügbare Lagerware konzentrierte, um laufende Projekte noch vor der Frist fertigzustellen. Da die gewünschten Module nicht immer zum eingeplanten Preis verfügbar waren, profitierten vorrangig die chinesischen Tier-2-Hersteller von der Situation, die die Preise weiter gesenkt hatten.

Die Zurückhaltung in den Distributionskanälen, weitere Bestellungen aufzugeben und die Lager wieder zu füllen, hielt wegen der unklaren Rechtslage in der ersten Märzhälfte noch an, so dass die Verfügbarkeit von Lagerwaren sehr gering war. Nachdem nun am 29. März die EEG-Novelle vom Bundestag verabschiedet wurde und ein Widerstand im Bundesrat unwahrscheinlich scheint, ist für den April zu erwarten, dass sich die Situation bezüglich der Warenverfügbarkeit wieder normalisiert. Zusätzlich gilt für Projekte, bei denen bereits vor dem 24. Februar ein Antrag auf Netzanschluss bei den Energieversorgungsunternehmen gestellt wurde, nun eine Übergangsfrist bis zum 30. Juni 2012, in der Betreiber noch die alte Vergütung erhalten werden. Dies sollte die Probleme mit der Verfügbarkeit weiter entschärfen, da keine Abhängigkeit mehr von sofort verfügbaren Waren besteht, sondern mehr Zeit für die Beschaffung der Module vorhanden ist.