Marktanalyse August 2012 - Hoher Preisdruck trotz sinkender Lagerbestände und wachsender Auftragslage

Insgesamt sanken die Preise für kristalline Module, welche erneut die Nachfrage auf unserer Plattform dominierten, für den Monat Juni im Durchschnitt um 2,1 % bis 4,3 %. Im Gegensatz zum Vormonat verzeichneten im Juni kristalline Module aus China mit -4,3 % den höchsten Preisrückrang.

In Deutschland gibt es nach dem erlangten Kompromiss im Vermittlungsausschuss und der Absegnung der EEG-Novelle in Bundestag und Bundesrat endlich wieder Klarheit darüber, wie der gesetzliche Rahmen in den nächsten Monaten aussehen wird. Zwar wurde nur sehr wenig angepasst und vor allem die Höhe der Kürzungen blieb gleich, doch ist die Einführung einer zusätzlichen Vergütungsklasse von 10 bis 40 kWp als äußerst positiv zu beurteilen. Die Preise bei sofort verfügbaren Modultypen einiger Tier-1-Hersteller nahmen gegen Ende Juni sogar wieder leicht zu, da Projekte bis spätestens Ende des Monats fertiggestellt werden mussten, um noch eine höhere Vergütung zu erhalten.

Die Entwicklung in den osteuropäischen Märkten wurde im Juni vor allem durch die Anpassung der Gesetze zur Förderung von PV-Anlagen in Rumänien und Bulgarien geprägt. In Rumänien wird die Anzahl der ausgegebenen „Grünen Zertifikate“ bis zum 01.01.2014 unverändert sechs betragen. In Bulgarien jedoch wurde die Einspeisevergütung in allen Vergütungsklassen mit durchschnittlich -50 % deutlich nach unten korrigiert. „Vor allem die Entscheidung in Bulgarien wird die Systempreise in diesem Markt weiter unter Druck setzen. Dies zeigt sich vor allem in der vermehrten Anfrage nach Wechselrichtern chinesischer Hersteller bei Anlagen ab 200 kW“, erläutert Georg Urban, Area Sales Manager Eastern Europe bei pvXchange.

In den USA weichen die Preise vieler chinesischer Hersteller aufgrund der vorläufig gültigen Importzölle auf Module mit chinesischen Zellen vom globalen Preisniveau ab. Durch die stark gestiegene Nachfrage nach taiwanesischen Zellen nahmen die Preise für diese zu und führten somit zu höheren Kosten für die Hersteller, die derzeit ohnehin mit negativen Gewinnmargen zu kämpfen haben. „Einige chinesische Hersteller haben sich sogar dazu entschieden, sich erst einmal vom US-Markt fernzuhalten, was zusammen mit der schlechten Verfügbarkeit von importzollfreien Modulen zu einem geringeren Angebot führt“, so Elliott Gansner, Managing Director North America von pvXchange.

Ein Überangebot an Modulen besteht allerdings weiterhin, sowohl in den USA als auch global. Daher gehen wir trotz einer Zunahme von Aufträgen und sinkender globaler Lagerbestände für die nächsten Monate weiterhin von sinkenden Preisen aus.