Marktanalyse Juni 2012 - Bessere Verfügbarkeit bei kristallinen Modulen

Für den Monat Mai sind die Werte unseres Preisbarometers gegenüber dem Vormonat wieder nur leicht zurückgegangen. Die Nachfrage auf unserer Plattform konzentrierte sich weiterhin stärker auf kristalline Module, bei denen im Mai ein Preisrückgang von 2 % - 3 % zu verzeichnen war. Bei einer insgesamt sehr geringen Nachfrage war bei Dünnschichtmodulen die größte Aktivität in der Kategorie „Dünnschicht a-Si/µ-Si“ zu beobachten.

Entgegen dem Trend der letzten Monate nahm der Anteil von Tier-1-Herstellern in der Kategorie „Kristallin China“ im Mai wieder zu. Hierbei waren bei Modulen von einigen Tier-1 Herstellern während des Monats zeitweise sogar leicht steigende Preise zu beobachten. Dies änderte sich allerdings in der letzten Maiwoche wieder, mit leicht sinkenden Preisen bei allen Tier-1-Herstellern. Zusammen mit den konstant gefallenen Preisen für Module von Tier-2-Herstellern führte dies zu einem Preisrückgang von 2,8 % in unserer Kategorie „Kristallin China“. Preise von unter 0,60 €/Wp waren für größere Abnahmemengen weiterhin wie auch im Vormonat zu beobachten.

Der größte Preisrückgang für kristalline Module war in diesem Monat diesmal in der Kategorie „Kristallin Deutschland" zu beobachten. Der Wert in dieser Kategorie sank um 3 % zum Vormonat auf 0,96 €/Wp, wobei jedoch in Ausnahmefällen sogar Preise von knapp unter 0,70 €/Wp vorkamen. Dies war auf Module von Herstellern zurückzuführen, die sich aktuell in Insolvenz befinden. Auf das Gesamtergebnis hatten diese Ausnahmen jedoch im Mai noch keinen wesentlichen Einfluss. Wie auch im April gaben die Preise in unserer Kategorie „Kristallin Japan" mit 2 % am wenigsten nach und liegen zum ersten Mal gleichauf mit dem Wert für die Kategorie „Kristallin Deutschland", welche im Januar 2011 eingeführt wurde und die Kategorie „Kristallin Europa" abgelöst hatte.

Bei Dünnschichtmodulen hielt die sehr geringe Nachfrage in den Kategorien „Dünnschicht CdS/CdTe" und „Dünnschicht a-Si" auch im Mai an. Die Werte gingen dabei gar nicht bzw. nur sehr geringfügig zurück. Lediglich in der Kategorie "Dünnschicht a-Si/µ-Si" war die Aktivität etwas höher. Mit 4,4 % war in dieser Kategorie der höchste Preisrückgang unseres Preisbarometers zu beobachten.

In Deutschland hat der Bundesrat am 11. Mai die vom Bundestag verabschiedete EEG-Novelle mit einer Zweidrittelmehrheit abgelehnt und zur Abschwächung der Einschnitte den Vermittlungsausschuss angerufen. Dies führt erneut zu einer Situation, in der für neue Projekte keine Planungssicherheit gegeben ist. Für den Juni erwarten wir dadurch noch keine erheblichen Auswirkungen, da allein durch die Projekte, die gemäß der geplanten EEG-Novelle noch die alte Vergütung erhalten, ein sehr starker Zubau erfolgen sollte. Falls es bis zur Sommerpause jedoch zu keiner Einigung kommen sollte und die Novelle nicht bei der letzten Sitzung des Bundesrates am 6. Juli verabschiedet werden kann, würde erst Ende September wieder die Möglichkeit gegeben sein, das Gesetz anzupassen. Dies hätte Auswirkungen bis mindestens in den Oktober hinein und würde zu einer starken Zurückhaltung bei den Installationen führen. In diesem Fall würden wir wegen der anhaltenden Produktionsüberkapazitäten einen stärkeren Druck auf die Preise erwarten, mit größeren Preisrückgängen im dritten Quartal.